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Aktuelles

Erlebnisse / Gedanken

Pädagogischer Halbtag Anfang Dezember 22:

Eine Lehrkraft teilt das Ergebnis einer Reflexion mit: Manchmal, wenn ich schon 5 Minuten vor Unterrichtsende mit dem Stoff durch bin, mache ich mir manchmal Gedanken, was ich in diese Zeit noch reinpacken könnte. Aber ich glaube, das ist der falsche Ansatz. Es könnte doch jetzt auch genug sein. Ich: Das ist halt so eine Krux, wir wurden oft mit dem Prinzip ‚Liebe für Leistung‘ erzogen und da ist es nie genug. Da geht immer noch ein bisschen. Für Schüler aber, die sich genug sind, ist das ziemlich schwierig, weil sie dadurch das Gefühl der eigenen Stimmigkeit verlassen sollen. Da legen sie lieber herausfordernde Handlungen an den Tag. Lehrkraft: Das heißt ja, dass ich hier von denen noch mehr lernen könnte als umgekehrt. Ich: So sind die Schüler. Nehmen Schulschwierigkeiten in Kauf, um ihre Lehrer auf Wachstumsräume aufmerksam zu machen. Allseitiges Lachen!

Bei einer Fortbildung an einer Grund- und Werkrealschule

Wir sitzen in einem Stuhlkreis und reflektieren die zurückliegende Einführung in systemisches Denken im Zusammenhang mit herausforderndem Verhalten. Eine Lehrkraft, Ende 20 hebt die Hand: „Ich muss jetzt doch mal fragen, was das hier alles soll. Wir reden die ganze Zeit über mich und meine Wahrnehmung, aber es geht doch nicht um mich, sondern um die Kinder. Ich meine, ich weiß doch, wer ich bin. Ich muss gestehen, dass ich einen Moment so baff war wie lange nicht mehr. Ich überlegte noch und fing dann an: „Naja, aber schauen Sie mal: Es sind doch Ihre Wahrnehmungen und Ihre Interpretationen, die ein Handeln anregen. Und meist geschieht das eben mechansich. Wenn wir jedoch unseren Blick in den Blick nehmen…“ Sie fiel mir ins Wort: „Ich weiß doch genau was ich sehe. Ich habe meine Ausbildung gemacht, ich habe hier einen Job zu machen und diese auffälligen Schüler stören den Betrieb.“ Ich erwiderte, dass das Beleuchten des Punktes, von dem aus wir handeln eine größere Wahlmöglichkeit von Handlungen eröffnen könnte und dass dies eben die Art meiner Arbeit sei, weswegen ich von der Schulleitung eingeladen worden sei. Darauf wurde sie schnippisch und meinte, sie habe gedacht, ich sei gekommen um ihr zu zeigen, wie sie die auffälligen Schüler in den Griff bekomme. An diesem Punkt kamen mir gottseidank zwei ihrer älteren KollegInenn zu Hilfe, indem sie mitteilten, wie positiv und hilfreich sie fänden, was sie an dem laufenden Tag schon mitgenommen hatten: „Natürlich geht es um dich. Du leidest doch unter diesen Kindern und wenn du sie nicht ändern kannst, kanst du zumindest dafür sorgen, dass es dir besser geht.“. Die Lehrerin gab sich „überredet", blieb sowohl skeptisch als auch Aufmerksam. Den Rest des Tages hat sie keinen weiteren Austausch mit mir gesucht.

Rückmeldung nach einer Fortbildung an einer Mannheimer Grundschule

Danke, Herr Mumbach. Es ist Ihnen gelungen, sogar die Kollegen zu erreichen, die sonst nur mit verschränkten Armen dasitzen.
offene Angebote in nächster Zeit
22.4.23: Aufbausamstag 20. 2. 24 AD(H)S-online Sprechstunde des zsl KA Link! — (benötigt chrome) 15.00 - 16.30 Uhr

Bernd Mumbach